Donnerstag, 21. Juni 2012

Ich bin in Tokyo! Also so richtig, wie man auf der Karte sieht. Tatsächlich erreiche ich viele interessante Orte sehr gut von meiner Wohnung aus. Die Suica Card, eine credit card für U-Bahn, S-Bahn, Automaten, Shops usw. nenne ich auch schon mein Eigen, dem ungehemmten Herumkommen steht also nichts mehr im Wege :-)


In meiner Arbeitsgruppe bin ich auch schon bestens aufgenommen worden. Meine Kollegen und Chefs sind unglaublich nett, finden mich jeden Morgen wieder sehr groß und haben Namen die ich mir unglaublich schwer merken kann - das macht mir etwas Sorge, denn Höflichkeit zahlt sich hier maximal aus, ungalantes Verhalten logischerweise gar nicht. Das Soundso-sensei anstatt Professor Soundso muss ich mir noch an-, meine vorschnellende Hand beim Hallo sagen abgewöhnen. Das Verbeugen krieg ich hin, wenn andere das tun ducke ich mich automatisch mit. Das team setzt sich aus 20 Japanern zusammen, zwei Chinesen und einer Koreanerin.




Hier seht ihr die täuschend echt in Plastik nachgekochte Speisekarte der Mensa:


Überforderte Gastforscher haben hier die Wahl zwischen 73 unterschiedlichen Gerichten plus zahlreichen Nach- und Vorspeisen. Ich habe bisher die Dritte Unbekannte aus der ersten Zeile gewählt und die Zweite aus der Zweiten. Beides war prima und ich erwarte selbiges Fazit für alle anderen Speisen (Aubergine habe ich nirgendwo gesehen).

Meine Joggingrunde habe ich wegen des Taifuns geschmissen und meine Sachen ausgepackt. Das war ernüchternd: Zahlreiche Handtücher sind bei einer hotelähnlichen Wohnung ziemlich albern und müssen sich jetzt damit begnügen den Kleiderschrank bewohnter wirken zu lassen. Die hektisch zugepackten Pullover und Jackets waren für den einen kühlen Tag meiner Ankunft auch übertrieben, ich denke nicht dass ich die nochmal brauche. Socklets mögen eine tolle Erfindung sein, sehen aber zum Anzug und schicken Schuhen kläglich aus - gut dass ich nur solche Strümpfe und solche Schuhe mithabe. Als Highlight bietet meine Wohnung einen begehbaren Kleiderschrank!





Das Wetter ist das einzig Suboptimale hier. Schwül warm und unglaublich feucht, das geht besser. Enge Kleidung geht gar nicht, slimfit Hemden machen ihrem Namen alle Ehre und mutieren nach 5 Minuten zur zweiten Haut - schade.
Dafür erinnert sich die erste Haut an frühe Babytage und fühlt sich außerordentlich vital an. Feuchtigkeitscremes werden hier so gefragt sein wie Regenschirme im death valley. Auch Vertreter von Wetgel Produkten dürften Schwierigkeiten haben ihre Innovation zu erklären.

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